Die chinesische Organuhr in der TCM

Teetassen und Löffel, die wie eine Uhr angeordnet sind

Die Organuhr und der Biorhythmus

Wir leben momentan in dem wohl hektischsten Zeitalter der Menschheitsgeschichte. Unser täglicher Rhythmus wird durch unseren durchstrukturierten Alltag bestimmt: Wir stehen auf, wenn wir zur Arbeit müssen – bei manchen ist das schon um 4 Uhr morgens, bei anderen hingegen vielleicht erst um 8 Uhr abends – und auch in unserer Freizeit machen wir die Nächte oft zum Tag oder reisen in ferne Länder und finden uns plötzlich in einer völlig anderen Zeitzone wieder. Für uns ist das etwas ganz Selbstverständliches – natürlich ist das jedoch nicht.

Die natürlichen Rhythmen unserer Erde begleiten den Menschen schon seit dem Anbeginn seiner Existenz. Der Wechsel von Tag und Nacht sowie der Kreislauf der Jahreszeiten bestimmen sein tägliches Leben. In der heutigen Zeit hören wir immer seltener auf unsere innere Uhr und haben kaum mehr ein Gefühl für die Rhythmen der Natur. Nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin ist unser Biorhythmus eng mit unserem Körper und damit auch mit unserem Wohlbefinden und unserer Gesundheit verbunden.

Demnach lohnt es sich also, auf die innere Körperuhr zu vertrauen, damit man die Disharmonien im Körper so schnell wie möglich erkennen und ihnen entgegenwirken kann. Ein wichtiges Hilfsmittel ist hierfür die chinesische Organuhr. Sie veranschaulicht, zu welcher Tageszeit welcher Funktionskreis dominiert und am stärksten mit Qi versorgt wird.

Wie funktioniert die Organuhr?

Nach den Lehren der TCM sind unsere Organe eng mit dem Tagesrhythmus verbunden. In einem 24-Stunden-Rhythmus zirkuliert das Qi durch unsere Meridiane, sodass alle unsere Organe zu bestimmten Tageszeiten mit einem Maximum an Qi versorgt werden. 12 Stunden später ist die Lebensenergie im jeweiligen Organ am niedrigsten. Insgesamt werden 12 Hauptmeridiane durchströmt, die jeweils einem Funktionskreis zugeordnet werden. Unseren 12 Organen werden demnach in der chinesischen Organuhr jeweils 2 Stunden des Tages zugeordnet. 

Im Einklang mit der Organuhr leben

Haben Sie zu bestimmten Zeiten des Tages wiederkehrende körperliche oder psychische Beschwerden, kann dies darauf hinweisen, dass der mit der Uhrzeit verbundene Funktionskreis nicht in Balance ist und nicht ausreichend mit Qi versorgt wird. In der TCM gibt es verschiedene Ansätze, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen: dazu zählen Akupunktur und Akupressur, chinesische Heilkräuter und Heilpflanzen sowie eine Ernährungsumstellung.

Im Folgenden erfahren Sie, welche Uhrzeiten welchen Organen zugeordnet werden, wie die chinesische Organuhr genau zu verstehen ist und welche Maßnahmen Sie bei einer Disharmonie ergreifen können.

Die Lungenzeit (3 - 5 Uhr)

Die tägliche Zirkulation des Qi beginnt schon um drei Uhr morgens im Lungenmeridian. Die meisten Menschen befinden sich jetzt noch im Tiefschlaf und sammeln Kraft für den Morgen. Damit unsere Lunge mit möglichst viel Energie versorgt wird, sollten wir bei offenem Fenster schlafen.

Mit jedem Atemzug versorgt uns die Lunge mit lebensnotwendigem Sauerstoff – beim Ausatmen wird alles Überflüssige nach außen transportiert. Aber auch auf geistiger Ebene unterstützt uns der Funktionskreis Lunge dabei, Altes loszulassen und nur das Wichtige zu bewahren. Ein Ungleichgewicht des Lungenmeridians kann zu Schlafstörungen zwischen 3 und 5 Uhr, Allergien, häufige Infekte und Asthmaanfällen führen.

Damit die Lungenenergie wieder ausreichend strömen kann, helfen Atemübungen, Ausdauersport sowie die Heilpflanzen Lindenblüte, Holunderblüte, Anis, Thymian, Rosmarin, Zimt und Ingwer.

Die Dickdarmzeit (5 - 7 Uhr)

Im Anschluss an die Lungenzeit folgt die Dickdarmzeit. Zwischen 5 und 7 Uhr morgens befinden wir uns meist in einer Phase zwischen Schlafen und Erwachen und verarbeiten die Erlebnisse des vergangenen Tages, um bereit für den neuen Tag zu sein. Besonders gut für den Funktionskreis Dickdarm ist es, wenn wir sanft und gemächlich aufwachen und die durch den Lungenmeridian bereitgestellte Kraft nutzen, um Ballast abzuwerfen. Das kann sich zum einen auf den morgendlichen Toilettengang beziehen, aber auch in Verbindung mit dem Festhalten und Loslassen materieller und immaterieller Güter – z. B. Beziehungsprobleme oder Verschwendungssucht. Die häufigsten Anzeichen für Probleme des Dickdarms sind Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen, Hautprobleme und Infektanfälligkeit. 

Um den Dickdarmmeridian zu stärken, empfiehlt es sich, morgens nach dem Zähneputzen ein Glas warmes Wasser zu trinken. Auch eine Bauchmassage im Uhrzeigersinn kann den Dickdarm nachhaltig stärken. Zusätzlich lässt sich seine Tätigkeit mit beruhigenden bzw. anregenden Heilpflanzen unterstützen.

Die Magenzeit (7 - 9 Uhr)

Der Morgen ist für viele Familien eine hektische und stressige Zeit. Die Kinder müssen versorgt werden, in die Schule gebracht werden und bei sich selbst steht eventuell schon das erste Meeting an. Da bleibt meist wenig Zeit, für ein ausgedehntes Frühstück. Dabei ist gerade während der Magenzeit der Organismus besonders aufnahmebereit und kann die zugeführten Nährstoffe sehr gut verarbeiten. In der TCM wird deshalb empfohlen, morgens die reichhaltigste Mahlzeit des Tages zu sich zu nehmen, um genug Energie für den Tag zu tanken.

Aber nicht nur die morgendliche Hektik kann auf den Magen schlagen, auch unsere Gedanken können sich negativ auf den Funktionskreis auswirken. Der Qi-Fluss kann nämlich auch durch zu viel Denken und Grübeln gestört werden. Deshalb rieten schon die alten chinesischen Ärzte dazu, dem Frühstück die volle Aufmerksamkeit zu schenken, die Speisen zu fühlen, zu schmecken und vor allem zu genießen. So kann der Stoffwechsel die Nahrung optimal verwerten.

Fließt das Qi nur langsam durch den Magenmeridian, können morgendliche Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, Mundgeruch und Probleme mit der Psyche die Folge sein. Entgegenwirken können Sie hier mit leichterer Kost am Abend, damit Ihr Magen am Morgen aufnahmefähiger ist. Bei akuten Magenbeschwerden können zudem Heilpflanzen wie Kamille, Pfefferminze und Melisse Linderung verschaffen.

Die Milzzeit (9 - 11 Uhr)

Wenn Sie sich für den Tag etwas Wichtiges oder Anspruchsvolles vorgenommen haben, sollten Sie die Erledigung dieser Aufgabe möglichst in die Milzzeit legen. Denn jetzt ist unsere geistige Leistungsfähigkeit auf ihrem Höhepunkt angekommen und wir können am besten lernen und denken. Nach den Lehren der TCM ist die Milz dafür zuständig, alles was wir tagtäglich aufnehmen, egal ob Nahrung oder Impulse, so zu extrahieren, dass wir es verwerten können. Dieser Stoffwechselvorgang erreicht zwischen 9 und 11 Uhr morgens sein Maximum, weshalb wir die Milz in diesem Zeitraum nicht mit schwer verdaulichem und ungesundem Essen überlasten sollten.

Wenn es dennoch zu solchen Belastungen kommt, kann dies langfristig zu Allergien, Unverträglichkeiten, Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden und chronischen Stoffwechselerkrankungen führen. Damit ihre Milz wieder effektiv arbeiten kann, sollten Sie sich genug Ruhezeiten gönnen und Nahrung zu sich nehmen, die Ihren Körper nicht unnötig belastet und überfordert. Vermeiden Sie am besten zu viel Rohkost und Milchprodukte und horchen Sie bei der Ernährung vor allem auf Ihr Bauchgefühl!

Die Herzzeit (11 - 13 Uhr)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden dem Organ Herz die Mittagsstunden zugeordnet. Jetzt ist die sonnigste und wärmste Zeit des Tages und im Idealfall haben wir zu diesem Zeitpunkt bereits die anstrengendsten Aufgaben des Tages erledigt und können nun bei einer Mittagspause neue Energie für den Rest des Tages tanken. Gehen Sie gemeinsam mit Freunden oder Kollegen essen, gönnen Sie sich eine leichte Mahlzeit und lassen Sie den Alltagsstress für ein paar Momente hinter sich.

Der Herzmeridian verläuft von der Innenseite des Oberarms über die Achselhöhle bis zum kleinen Finger. Unsere Herzenergie drückt sich vor allem dadurch aus, dass wir die Nähe anderer Menschen suchen, uns ihnen öffnen, uns mit ihnen austauschen und gemeinsam lachen. Dieses Herzensfeuer löst Glücksgefühle aus und gibt uns Motivation für den Nachmittag.

Fehlt dieses Feuer, verspüren wir nicht das Bedürfnis mittags eine erholsame Pause mit unseren Mitmenschen einzulegen, fühlen uns unruhig, leiden unter Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Nervosität und Schlafstörungen. Wieder entfachen lässt sich das Herzfeuer mit zielgerichteter Akupunktur und Qigong-Übungen sowie Johanniskraut, Rosmarin und Zimt.

Die Dünndarmzeit (13 - 15 Uhr)

Nach unserer Mittagspause, am frühen Nachmittag, ist unsere Leistungsfähigkeit und Konzentrationsstärke am niedrigsten. Das liegt daran, dass unser Stoffwechsel mit der Verdauung unseres Mittagessens beschäftigt ist. Dabei spielt unser Dünndarm eine entscheidende Rolle, denn er bestimmt darüber, welche Nahrungsbestandteile aufgenommen und welche ausgeschieden werden. Aber auch gedanklich können wir diese Zeit zum Sortieren nutzen. Wir reflektieren über das, was wir am heutigen Tag erledigt und erlebt haben und trennen dabei Wichtiges von Unwichtigem.

Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um Tagesereignisse einzuordnen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Haben wir unseren Dünndarm zu stark mit schlecht verdaulicher Nahrung oder geistigen Reizen belastet, macht sich jedoch häufig eine Lustlosigkeit sowie Unsicherheit bei Entscheidungen breit. Probleme des Funktionskreises Dünndarms zeigen sich aber auch in Form von Mattigkeit, Verdauungsbeschwerden, Hörbeschwerden und Nackenschmerzen. Genau in diesen Bereichen verläuft nämlich der Dünndarmmeridian. Damit der Dünndarm mit ausreichend Qi versorgt wird, ist es hilfreich, eine kurze Siesta einzulegen oder einen kurzen Spaziergang zu machen, um die Gedanken gründlich und in Ruhe zu sortieren. Unterstützend kann auch Lavendel beruhigend auf Nerven und Verdauung wirken.

Die Blasenzeit (15 - 17 Uhr)

Entsprechend der chinesischen Organuhr befinden wir uns am späten Nachmittag mitten in der Blasenzeit. Langsam kommt unsere Leistungsfähigkeit wieder in Gang. Was wir jetzt brauchen, ist genügend Flüssigkeit, um alles Unwichtige aus dem Körper zu spülen und neu durchzustarten. Dann fühlen wir uns wieder voller Tatendrang und Motivation, energiegeladen die restlichen Aufgaben des Tages zu erledigen. Der Blasenmeridian beginnt am inneren Augenwinkel, verläuft über den Kopf und den Rücken, wo er sich in zwei Stränge teilt und jeweils an der kleinen Zehe endet. Wird unsere Blase nicht mit genügend Qi versorgt, äußerst sich dies deshalb meist durch Rückenschmerzen, häufigen Harndrang, Entzündungen der Harnwege sowie Antriebslosigkeit. Nicht selten konzentrieren wir uns dann auf psychischer Ebene auf unsere Schwächen und verlieren immer mehr an Selbstbewusstsein.

Diesen körperlichen und psychischen Belastungen können wir entgegenwirken, indem wir uns selbst vor Augen halten, welche Leistungen wir tagtäglich vollbringen. Zudem sollten wir zwischen 15 und 17 Uhr ausreichend Wasser oder Tee zu uns nehmen, um unsere Blase zu unterstützen. Vor allem mit Brennnessel, Bärentraubenblättern und Goldrutenkraut können wir der Blase auf die Sprünge helfen.

Die Nierenzeit (17 - 19 Uhr)

Langsam aber sicher geht es auf den Abend zu. Unser Kreislauf fährt seine Aktivitäten zurück – gleichzeitig laufen unsere Nieren auf Hochtouren und sammeln eifrig unsere Lebensenergie. Jetzt gilt es, mit den gespeicherten Kräften sorgsam hauszuhalten und das eigene Tempo herunterzufahren, damit dieser kostbare Energiespeicher nicht unnötig verbraucht wird. Ist die Harmonie des Nierenmeridians, der von der Fußsohle über die Innenseite der Beine und den Unterbauch zum Schlüsselbein verläuft, gestört, fühlen wir uns erschöpft, verängstigt und verzweifelt. Darüber hinaus kann ein gestörtes Temperaturempfinden und eine Senkung der sexuellen Lust sowie der Fruchtbarkeit ein Anzeichen für eine aus dem Gleichgewicht geratene Nierenenergie sprechen.

Tun Sie sich in der Nierenzeit etwas Gutes, indem Sie einen Gang zurückschalten und sich jetzt nur Dingen widmen, die Ihnen wirklich wichtig sind. Halten Sie inne und gönnen sie sich Ruhe, während Sie ein leichtes Abendessen zu sich nehmen, damit Sie ausgeglichen und entspannt in die nächste Phase der Organuhr übergehen können.

Die Perikardzeit (19 - 21 Uhr)

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Wir gehen in den Ruhemodus über, ziehen uns in unsere Komfortzone, fernab vom Trubel, zurück. Das Perikard (Herzbeutel) ist eine bindegewebige Hülle, die unser Herz umschließt. Im Gegensatz zur westlichen Medizin nimmt es in der TCM eine ganz besondere Rolle ein und gilt als Beschützer des Funktionskreises Herz. Das Perikard eröffnet uns die Möglichkeit, uns anderen Menschen emotional zu öffnen und ihnen unser Herz auszuschütten. Gleichzeitig sorgt es aber auch dafür, dass wir dies in einem gesunden Maße tun, um unser Herz davor zu schützen, verletzt zu werden.

Wird das Perikard geschwächt, weil wir uns am Abend nicht ausreichend zurückziehen, neigen wir zu fehlender oder übertriebener Offenheit gegenüber anderen Menschen, Unsicherheit, Überempfindlichkeit und Anspannung. Weil die Perikardlaufbahn von der Achselhöhle über die Innenseite des Arms bis zum Mittelfinger verläuft kann auch eine Sehnenscheidenentzündung ein Anzeichen für Probleme des Perikards sein.

Stärken Sie das Perikard, indem Sie sich in dieser Zeit mit engen Vertrauten umgeben, in deren Nähe Sie sich sicher und geborgen fühlen. Als unterstützende Heilpflanzen kommen Weißdornblüten und Tausendgüldenkraut in Frage.

Die Sanjiao-Zeit (21 - 23 Uhr)

Es wird Zeit Schlafen zu gehen und sich in aller Ruhe bettfertig zu machen. Auf die Nachtruhe bereiten wir uns meist mit Ritualen vor: Wir ziehen uns den Pyjama an, putzen uns die Zähne, legen uns ins Bett und lesen vielleicht noch ein paar Seiten. Irgendwann nehmen wir unsere liebste Schlafposition ein und entschwinden ins Traumland. In diesem Zeitraum wird unser sogenannter Dreifacherwärmer (Sanjiao) aktiv. Mit dem Begriff Dreifacherwärmer ist kein Organ im westlichen Sinne gemeint, stattdessen nimmt er in unserem Körper eine Steuerfunktion ein, indem er unsere Körpersäfte, unser Nerven- und unser Immunsystem reguliert. Mit seiner Hilfe werden unsere Lebensenergie, unsere Kraft und unser Blut zur richtigen Zeit an die richtigen Stellen im Körper verteilt.

Damit uns der Übergang in den Schlaf möglichst leicht gelingt, helfen uns Meditation und sanftes Qigong sowie eine Tasse Tee in den Abendstunden. Neben Einschlafstörungen zählen unterschiedlich temperierte Körperstellen, Hitzewallungen und Kältegefühle sowie Mittelohrentzündungen zu den häufigsten Anzeichen für Sanjiao-Probleme.

Die Gallenzeit (23 - 1 Uhr)

Um Mitternacht sind unsere Körperfunktionen stark heruntergefahren. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um sich zu entspannen und in den ersten Tiefschlaf zu versinken. Voraussetzung ist jedoch, dass wir abschalten können und uns der Gedanke an den nächsten Tag nicht den Schlaf raubt. 

Die Fähigkeit, Dinge zum richtigen Zeitpunkt zu tun, hängt eng mit unserer Gallenblase zusammen. Oft schmieden wir über viele Monate oder Jahre hinweg Pläne und malen uns aus, wie wir unser Leben zum Positiven wenden könnten. Doch leider lassen wir diese Gelegenheiten häufig verstreichen und fassen nicht den Mut, ins kalte Wasser zu springen, weil wir unsere Komfortzone verlassen müssten. Kommen wir mit unseren Plänen und Visionen nicht voran, baut sich ein innerlicher Druck auf, der sich durch Ein- und Durchschlafprobleme, eine Gallenblasenentzündung, Gallensteine und Verspannungen äußert. Weil der Gallenblasenmeridian vom inneren Augenwinkel über das Ohr, die Schläfe und den Hinterkopf hinunter zur Schulter und weiter über die Hüfte und das Bein zur vierten Zehe verläuft, können sich Gallenblasenprobleme auch in Form von Kopfschmerzen, Migräne und Hüftschmerzen äußern.

Der Druck in der Gallenblase lässt sich verringern, indem Sie Ihre täglichen Aufgaben und Entscheidungen Schritt für Schritt abarbeiten und in Teilabschnitten erledigen. So erhalten Ihre Pläne eine feste Struktur und Sie können innerlich einfacher damit abschließen. Heilpflanzen mit Bitterstoffen wie Löwenzahn, Rucola, Endivien oder Radicchio können zusätzlich den Gallenfluss begünstigen.

Die Leberzeit (1 - 3 Uhr)

Zwischen 1 und 3 Uhr nachts, wenn wir uns idealerweise schon im Tiefschlaf befinden, ist unsere Leber mit der Entgiftung unseres Körpers beschäftigt. In der TCM gilt die Leber als besonders emotionales Organ. Sie reagiert rasch auf Stress und Wut und genießt Entspannung und Ruhe. Fließt unser Leber-Qi ungehindert, sind wir voller Tatendrang und Kreativität. Kommt es hingegen zu einem Leber-Qi-Stau, fühlen wir uns seelisch eingeengt und leiden unter Symptomen wie Depressionen, Müdigkeit und trockenen Augen. Der Lebermeridian verläuft von der Großzehe über die Innenseite des Unterschenkels, die Genitalien und den Unterbauch bis zum seitlichen Rippenbogen. Daher kann es besonders häufig zu Menstruations- sowie Magen- und Darmbeschwerden kommen.

Gerade deshalb sollten Sie bei einer blockierten Leber auf den Konsum von fettigem Essen und Alkohol möglichst verzichten. Stattdessen sollten viel Wasser und Tees sowie kühlende Lebensmittel wie Fisch, Reis, Kartoffeln und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Darüber hinaus können Sie Ihr Leber-Qi mit Ausdauersport, Akupressur sowie Heilpflanzen wie Mariendistel, Artischocke und Chrysanthemenblüten stärken. Letztere sind in der Ashéra Teemischung Juwel der klaren Augenkraft enthalten, die Ihre Leber sanft bei der Entgiftung und Regeneration unterstützt.

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